Sonntag, 14. Juli 2013
Ziegen-Leasing
… auf einmal ging alles ganz schnell: nachdem wir bis Mittwoch (!) letzter Woche noch um Versicherungspolicen und amtstierärztliche Bescheinigungen gezittert und gerungen haben, gab es dann am Freitag doch ein OK von der DWG für den Umzug der Ziegen in unser „Farm-Land“. Der ist dann am Sonntag passiert, vier Stunden waren eingeplant, am Ende haben wir dann noch bis gegen acht Uhr abends gebraucht. Aber die Zicklein sind munter auf die Wiese gesprungen und haben sofort Charmepunkte in der Nachbarschaft gesammelt.
Das Experiment zur Beweidung von Stadtumbauflächen mit Ziegen gehört mit zu den ersten Maßnahmen des Quartiershofprojekts. Als Partner dafür konnte die DWG gewonnen werden, die nicht nur ihre Flächen zur Verfügung stellt, sondern auch an diesem Experiment Anteil hat. „Natürlich ist das auch in unserem Interesse, denn wir haben mit den vielen neuen Grünflächen auch eine große Bürde zu bewältigen, die Pflege all dieser Flächen. Wir freuen uns deshalb über diese Initiative und hoffen, dass auch alle Mitbewohner und Nachbarn das Projekt mit Wohlwollen begleiten“, so Frau Passlack und Herr Matthias von der DWG. Neu zusammengekommen sind durch das Ziegen-Projekt auch Vereine und Initiativen aus Dessau. Denn die Ziegen mussten nicht extra angeschafft werden, über eine Kleinanzeige sind die Projektinitiatoren um das Bauhaus-Team auf den Wallwitzburgverein aufmerksam geworden, der darin seine Ziegen zum Vermieten anbot, weil die Genehmigung für die Flächen an der Wallwitzburg ausgelaufen war. Martin Förster berichtet:„Zwei Monate hat es etwa gedauert, bis alle Bedingungen wie Versicherung, Stromanschluss, Bescheinigung der Amtstierärztin für den neuen und ungewöhnlichen Standort geklärt und der Vertrag mit der DWG unterzeichnet werden konnte.“ Eine wichtige Frage war, wer die tägliche Betreuung der Tiere vor Ort übernimmt, sprich ihnen Wasser bringt und nach dem Rechten schaut. Dafür konnten benachbarte Vereine wie das Frauenzentrum und die Tagesgruppe Fallschirm von der ASG gewonnen werden. „Wir wollten einfach mal probieren, wie man der Verwahrlosung von Freiflächen im Quartier durch neue Ideen und neue Allianzen begegnen kann und dabei auch noch eine Art „emmissionsfreie“ Landschaftspflege organisiert.“
Freitag, 6. Juni 2013
Besuch der Markthalle IX beim Neulandgewinner-Workshop in Berlin
Die Markthalle IX ist ein alternatives Einkaufszentrum mitten in Berlin Kreuzberg. Die Betreiber verfolgen hier das Konzept vielfältiger kleinteiliger Angebote aus regionaler Produktion statt Großhandel mit langen Wegen durch Discounter. Die Förderung von ökologischem Landbau und die Stärkung von Kleinbetrieben sind die obersten Ziele. Einer Initiativgruppe war es zuvor gelungen, den Abriss dieses über 120jährigen denkmalgeschützten Gebäudes und die Pläne eines Großinvestors zum Neubau eines konventionellen Einkaufszentrums zu verhindern.
Bei einem Mittagessen in der Kantine 9 gab es Gelegenheit, einen der Betreiber (und Köche!) kennenzulernen und von den Erfahrungen mit diesem ambitionierten Kultur- und Handelskonzept zu hören.
Donnerstag, 16. Mai 2013
Pflanzaktion Streuobstwiese
Es ist soweit: nach mehrwöchiger Vorbereitung stehen 28 jungen Obstbäume – Hochstamm, Halbstamm und Viertelstamm / Kirsche, Pflaume, Apfel, Birne – auf der Wiese neben dem Haus Anneliese, einem betreuten Wohnhaus der VS 92 für Senioren. Die Pflanzlöcher sind ausgehoben, Schubkarren, Spaten, Pflanzpflöcke, Gieskannen stehen bereit. Nach einigen – auch zu Herzen gehenden Reden – setzten sich die vielen Beteiligten in Bewegung und pflanzen, schaufeln, giesen … so ein Gewimmel hat man im Stadtteil lange nicht mehr gesehen. Nach zwei Stunden sind alle Bäumchen in der Erde – und ein erste Baustein für eine urbane Farm im Stadtteil gesetzt.
Samstag, 27. April 2013
Einladung zum Oberlausitzer Zukunftskonvent
Der Oberlausitzer „ZukunftsProjektor“ lädt zum Erfahrungsaustausch ein. Vorgestellt wurden praktische Ansätze und Ideen, die zeigen, was es heißt, mit Leerstand umzugehen (Flächen und Gebäude). Veranstaltungsort war ein leerstehendes, ehemaliges Dorfgasthaus mit Veranstaltungssaal, ein sogenannter KRETSCHAM, wie er typisch für die Oberlausitzer Gemeinden ist. Neben dem Dessauer Quartiershof wurden Projekte aus Perleberg, Görlitz und Ganzlin vorgestellt. In „Tischgesprächen“ haben sich die Teilnehmer des Zukunfstkonvents vor allem nach dem WIE der Umsetzung von Projektideen erkundigt.
Mittwoch, 13. März 2013
Erstes gemeinsames Brainstorming zum Quartiershof
Es wurden Ideen gesammelt und Vorschläge diskutiert zu den beiden Schwerpunkten:
1. wie lässt sich der Quartiershof langfristig wirtschaftlich tragfähig entwickeln, und zwar im Zeithorizont von 5-6 Jahren, also bis 2018/2019?
2. was können erste mögliche Schritte sein, mit denen wir in diesem und nächsten Jahr den Quartiershof auf die richtigen Gleise setzen??
Dabei wurden drei „Geschäftsfelder ausgemacht:
– „Verkauf“ von Bildung
– „Verkauf“ von Dienstleistungen
– „Verkauf“ von Produkten
Dienstag, 12. Februar 2013
Vor-Ort-Besuch der Bosch-Stiftung
Die Bosch-Stiftung hatte viele Frage: wer sind die Protagonisten, die das Projekt vorantreiben? wie ist die konkrete Situation im Quartier? was macht eine urbane Farm zur urbanen Farm? Nach intensiven Gesprächen und einer Begehung im Quartier geben uns die KollegInnen von der Bosch-Stiftung zwei wertvolle Anregungen mit auf den Weg: Zum einen, das Projekt „avantgardistischer“ anzugehen und sich dabei auch an den historischen Bauhaus-Werkstätten zu orientieren, zum anderen das Thema „Energie im Quartier“ zu stärken.
Donnerstag, 24. Januar 2013
Auftakt
Im Rahmen einer feierlichen Auftaktveranstaltung wurde in den Berliner Räumen der Robert Bosch Stiftung das Projekt „Quartiershof Dessau: die neue StadtLandschaft produktiv machen“ in das Programm „Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“ aufgenommen. Das Projekt ist eines von 20, die aus insgesamt 760 Bewerbern ausgewählt wurden.